AV goes IT. Kilchenmann mit Rolf Aegerter, Head of Concepts und ZeeVee mit Jan Rosenstein, Sales Representative DACH im Interview im Professional Systems Magazin.
Sven Schuhen, PROFESSIONAL SYSTEM Magazin 18.03.2020
Die Digitalisierung und entsprechende Tools sowie Technologien sind mittlerweile elementar für das Erreichen von Unternehmenszielen. Auch leistungsfähige AV-Infrastruktur ist ein wichtiger Bestandteil, durch dessen Einsatz sich Prozesse und Workflows effizienter gestalten lassen. Um die gestiegenen Anforderungen der Unternehmen erfüllen zu können, schließen der Experte für AV-Signal-Verteilung ZeeVee und der Schweizer AV-Integrator und Fachplaner Kilchenmann AG eine strategische „AV over IP“-Partnerschaft.
Wie sehen Sie bei der Kilchenmann AG als AV-Integrator und Fachplaner die zukünftige Entwicklung der AV-Branche?
Rolf Aegerter: Seit einigen Jahren bewegt sich die professionelle AV-Technik vom Facillity Management immer mehr in Richtung der IT. Nicht nur AV over IP hat diesen Trend massiv beschleunigt, sondern auch die Kundenanforderungen, welche heute End-2-End-Lösungen, nicht nur bezogen auf die AV-Technik, erwarten. Die AV-Anlage beginnt nicht erst mit dem Einstecken des Anschlusskabels. Viel mehr werden heute Systeme gefordert, die nicht nur der Visualisierung dienen, sondern die Zuammenarbeit fordern, fördern und erleichtern.
Diese Erkenntnis geht einher mit gesteigerten Anforderungen auf der Seite der Unternehmen. Medientechnik muss dafür sorgen, dass Kunden schneller, effektiver, agiler und kollaborativer arbeiten können. Oder sie muss es ermöglichen, dass Kunden neues Business generieren können. Sie stellt heute bereits einen Produktivitätsfaktor dar. Hier erhält die Medientechnik ganz klar eine betriebswirtschaftliche Perspektive – AV goes IT.
Warum haben sich die Kilchenmann AG und ZeeVee zu einer strategischen Partnerschaft für AV over IP entschieden?
Rolf Aegerter: Die Kilchenmann AG gilt als fachkompetenter, produkteneutraler und nachhaltiger Partner. In unserem „AV over IP“-Evaluierungsprozess hat unser Team verschiedene Anbieter in unterschiedlichen Kriterien einem Benchmark unterzogen. Das Team sowie auch unser Management hat sich am Ende einstimmig für ZeeVee entschieden.
Wir ergänzen unser bestehendes „AV over IP“-Portfolio mit einem Produkt der SDVoE Allianz. ZeeVee ist dabei nach unseren Tests nicht irgendein Produkt – überzeugt hat uns die Breite des Produktsegments, welches sich mit nur einer Managementplattform verwalten lässt.
Mit ZeeVee sind wir in der Lage, unseren Kunden maßgeschneiderte und perfekt auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Lösungen zu offerieren. Unser Streben ist es, unseren Kunden auch in Zukunft die für ihr Business entscheidende Mehrwerte zu bieten und ihnen dabei zu helfen, noch erfolgreicher zu werden
Jan-Arne Rosenstein ergänzt: Wir freuen uns darüber, dass wir die Kilchenmann AG als einen weiteren strategischen Partner gewinnen konnten. Die Zusammenarbeit ist für uns eine weitere Bestätigung, dass unsere Technologie und unser Gesamtpaket exakt auf die zukünftigen Anforderungen abgestimmt sind.
Was sind ihre Erfahrungen aus den zurückliegenden Projekten?
Jan-Arne Rosenstein: ZeeVee hat international mit unzähligen Projekten eine Success-Story geschrieben. Es ist wichtig zu verstehen, dass „AV over IP“-Projekte eine ganzheitliche Betrachtung des Kunden und dessen unternehmensweiten Anforderungen, Workflows und Prozesse hinsichtlich AV & UC erfordern.
Rolf Aegerter weiter: Auf Seiten der Nutzer setzt sich immer mehr die Überzeugung durch, dass jegliche Technik, welche im Unternehmensnetzwerk integriert ist, in die Hände der IT-Verantwortlichen gehört.
Damit orientieren sich die Anforderungen, Strukturen und Abläufe der professionellen AV an den bewährten Prozessen und Standards der IT-Dienstleistungen. Das unterstützende Zusammenspiel zwischen Arbeitsplattformen (PCs, Software etc) und der AV-Technik ist heute von viel größerer Bedeutung.
Auf welche Erwartungen treffen Sie in Ihren Projekten?
Rolf Aegerter: Flexibilität bzw. Interoperabilität, Managementbarkeit und die Senkung der Betriebskosten stehen im Vordergrund – klassische Infrastrukturthemen, wie wir sie auch aus der IT kennen.
Medientechnische Produkte müssen genauso wie IT-Produkte zentral managebar und steuerbar sein. Sie müssen in einem IT-Umfeld nutzbar und skalierbar sein. Besonders international tätige Unternehmen benötigen Produkte, die weltweit ausgerollt werden können. Das heißt, sie müssen sich nach den Regeln der IT richten. Die Kunden wünschen einfache, skalierbare und wartungsfähige Umgebungen, die die Überwachung ihrer zum Teil sehr aufwendigen Technologie rund um die Uhr ermöglicht sowie auswertbare Informationen liefert. Die AV-Technik soll heute integrierter Bestandteil in einem IT Netzwerk und nicht mehr eine Insel sein.
Jan-Arne Rosenstein ergänzt: Die Standardisierung mit dem Ziel einer gemeinsamen AV & IT Infrastruktur – Konvergenz – ist hier das große Stichwort.
Auf welche Key-Faktoren sollten Unternehmen bei der Auswahl von „AV over IP“-Lösungen achten?
Rolf Aegerter: Die Infrastruktur entscheidet maßgeblich darüber, ob das Unternehmen die gesetzten Ziele erreicht und für spätere Anforderungen noch Luft nach oben ist. Entscheidend dabei ist, dass die unterschiedlichsten Unternehmensanforderungen damit abgebildet werden können. Daher steht die Auswahl der richtigen Plattform an erster Stelle.
Jan Rosenstein führt fort: ZeeVee bietet eine offene Management-Plattform, die je nach Anforderung der Applikationen verschiedene AV-Codecs parallel in einem Netzwerk zur Verfügung stellt. Aktuell unterstützten wir H264, JPEG2000 und natürlich den offenen Standard SDVoE für volle Interoperabilität sowie Dante für Audio.
Dies ist für Unternehmen heute und zukünftig aus technologischer Sicht erforderlich, da nicht ein Codec allein für alle Anforderungen geeignet ist und letztlich auch die wirtschaftliche Betrachtung eine Rolle spielt. Darüber hinaus bietet eine offene Plattform den besten Investitionsschutz.
Rolf Aegerter fügt hinzu: Die gleichzeitige Unterstützung verschiedener Codecs und der Betrieb in gemischten Netzwerken ist einer der Key-Faktoren. Im späteren Betrieb profitieren die Unternehmen von größtmöglicher Flexibilität, einer exakten Abbildung der Anforderungen, und das jeweils zu dem besten Kosten- Nutzen-Verhältnis.
Ein weiterer Key-Faktor ist die effektive Managementbarkeit sowie der reibungslose und sichere Betrieb der Infrastruktur. Einfache und unbegrenzte Skalierbarkeit, Redundanz, unternehmensweite Administration, Verschlüsselung, ITIL-Prozessmanagement, Statusmeldungen via SNMP, Einbindung in den Helpdesk, Rechtemanagement, Inventarisierung, Auto Discover Plug & Play Funktionalität an den Quellen und Senken, keine proprietäre Programmierung, ausgezeichnete Usability. u.v.m.
Quelle: PROFESSIONAL SYSTEMS
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